Sonntag, 18. März 2007

Elizabeth starrte auf die kahle Wand, die übersät war mit getrockneten Mörtelflecken. Mit einem tiefen Seufzer gestand sie sich ein, dass sie sich absolut ratlos fühlte.

Eigentlich könnte man dieses weblog auch mit der Überschrift: Aus dem Leben einer Versagerin auf ganzer Linie versehen. Falsch wäre daran jedenfalls nichts.

Freitag hab ich den kompletten Tag verheult, seit 7Uhr morgens. Eigentlich dachte ich wegen ihm, weil er mal wieder so überaus nette Sprüche gebracht hat, letztlich musste ich aber feststellen, dass er größtenteils einfach Recht hat und es einfach nur wegen mir war.
Meine ehemaligen Klassenkameraden studieren oder haben teilweise eine Ausbildung schon fast beendet (dank Abi Verkürzung). Ich aber schwimme in so nem eintönigen Matsch, sehe nichts, kann lediglich ein abgebrochenes Studium aufweisen und das zwei Jahre nach meinem Abitur.
Und doch hat es sich fies angefühlt, weil er mich als Schmarotzer hinstellt. Als jemanden, der Spaß beim Rumgammeln hat, bis Nachmittags schläft und sich nicht bewirbt.
Aber so ist das nicht. Es geht mir schlecht, wenn ich jeden Morgen höre, wie sie alle das Haus verlassen, um zur Arbeit zu gehen. Ich habe ein schlechtes Gewissen meinen Eltern gegenüber (die für den Unterhalt ihrer 21jährigen Tochter sorgen...). Ich würde nichts lieber tun, als einfach arbeiten zu gehen. Aber man bekommt Jobs und Ausbildungsplätze nicht nachgeschmissen. Ich bin es leid immer diese fies lachenden Absagen aus dem Briefkasten zu fischen, würde am liebsten den ganzen Tag heulen, weil das am Selbstbewusstsein nagt, weil ich verdammt nochmal einen Ausbildungsplatz haben will!
Ich möchte morgens aus dem Haus gehen, schuften, Überstunden machen, gebraucht werden, gefordert werden, lernen und abends totmüde mit einem guten Gefühl nach Hause kommen. Und natürlich einen regelmäßigen Eingang auf meinem Konto haben, der nicht von meinen Eltern kommt.
Im Moment fühl ich mich nur leer und nutzlos. Unbrauchbar. Wertlos.
Ich stelle mir oft vor, wie es war Blut zu spüren, welches aus mir herausfließt. Und sehne mich dann nach dem Gefühl sich lebendig zu fühlen. Nur das, es ist einfach nur das. Aber das kann man ja auch anders erreichen. Eine Freundin meinte letztens sie hätte einmal im Krankenhaus gelegen und, aufgrund eines geringen Blutdrucks, Adrenalin gespritzt bekommen. Nach ihrer Aussage müsste man das unbedingt mal erleben.
Ich möchte nicht aufgeben, aber ich habe in letzter Zeit oft das Gefühl nicht mehr zu können.
Mein schwammiges Gemüt, mein Fähnchen im Wind-Charakter macht mich krank.

Ein Niemand.
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